RECHTS GEGEN RECHTS

Seit mehr als 15 Jahren hilft EXIT-Deutschland Neonazis beim Ausstieg aus der rechten Szene. Trotz dieser gesellschaftlich wichtigen Arbeit bekommt die Aussteiger-Initiative zu wenig Aufmerksamkeit und zu wenig Spenden. Jedes Jahr muss sie daher um die eigene Existenz kämpfen.

Einen anderen Kampf gegen Rechtsextremismus führen zahlreiche Städte in Deutschland. Unter dem Deckmantel der Demokratie missbrauchen Neonazis sie regelmäßig für ihre Demos – und schaffen so Aufmerksamkeit für sich und Negativ-PR für die Städte. So wie seit über 20 Jahren in der kleinen Stadt Wunsiedel.

Doch am 15. November 2014 lief alles ein bisschen anders. Denn mit Hilfe der Bürger verwandelten wir den jährlichen Nazimarsch in Wunsiedel heimlich in etwas Sinnvolles: den unfreiwilligsten Spendenlauf Deutschlands. Für jeden Meter der Neonazis gingen 10 € an EXIT-Deutschland (das Geld dafür wurde vorab von Bürgern und regionalen Unternehmen bereitgestellt). So blieben den Neonazis eigentlich nur zwei Wege: entweder spenden gehen oder nach Hause gehen.

Motiviert durch Banner und Bananen gingen die Neonazis schließlich über die volle Distanz und erliefen 10.000 € für den eigenen Ausstieg aus der rechten Szene. Doch das war erst der Anfang. Denn mit den Neonazis startete auch eine minutiös geplante Kampagne. Am Ende bekamen alle, was sie verdienten: Wunsiedel positive PR, EXIT-Deutschland weltweite Aufmerksamkeit und die Neonazis die Chance, aus der rechten Szene rauszukommen.

Agentur: GGH MullenLowe / Grabarz & Partner
Kunde: EXIT Deutschland
Projekt: Rechts gegen Rechts
Leistung: Creative Direction & Text
Datum: 15.11.2016

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