Allerorten spürt man, wie Markt- und Wettbewerbsprinzipien unter Druck geraten. Unsere globalisierte Welt macht deutlich, wo die Aufgaben liegen: Auf der einen Seite sind die, die haben, auf der anderen Seite die, die nichts haben, vor allem keine Perspektive. Auch Ökonomen suchen deshalb nach einer neuen Vision für einen konstruktiven Kapitalismus, der das alte Paradigma von kurzfristigem Wachstum und dem Wettbewerb ablöst.
Im Zentrum dieser Bewegung könnten Kreative stehen. Denn schon heute entwerfen Kreative weltweit Produkte und Services, die sich nicht auf das alte Prinzip des „Besitzen wollens“, sondern des „Teilen könnens“ stützen. Sie zeigen mit Open-Source- und Wikiökonomien, dass es neben Geld auch andere Formen der Belohnung gibt: die des Respekts, der gegenseitigen Anerkennung und der Liebe zur guten Sache. Kreative gehen in unterentwickelte Regionen, um dort Unternehmen aufzubauen, die sich für das Wohl der Gesellschaft und das Gedeihen der lokalen Märkte einsetzen. Und praktisch überall entwickeln sie Möglichkeiten, alte umweltschädigende Produktionsweisen gegen neue, umweltfreundliche zu ersetzen. So schaffen sie Werte, die es verdient haben, nachhaltig genannt zu werden.
Im Grunde sind Kreative die Pioniere einer umfassenden Transformation: Unternehmen und Marken sind für sie Instrumente der Weltgestaltung, Produzenten von mehr Lebensgehalt und –sinn.
- Konsumenten kümmern sich nicht mehr nur darum, was Produkte leisten und kosten, sondern auch darum, ob bei dessen Herstellung und Verkauf ethische Werte respektiert wurden.
- Konsumenten wollen nicht mehr nur Endverbraucher sein, sondern an der Herstellung und Wertschöpfung beteiligt werden.
- Konsumenten, die ignoriert, manipuliert, irregeführt oder angelogen wurden, werden ihren Ärger nicht runterschlucken, sondern sich mit anderen zusammenschließen, um das Unternehmen öffentlich an den Pranger zu stellen (auf Blogs, facebook, Twitter, etc.).
- Gute Produkte und Services definieren sich über Differenzierung, Überlegenheit, Exzellenz und Wettbewerbsvorteile, aber auch über Liebe, Glück, Leidenschaft, Schönheit, Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit.
- Unternehmen beziehen die Kosten- und Folgekosten ihres Handelns für Gesellschaft, Mensch und Umwelt in ihre Rechnung ein.
Arbeite mit an einer Ökonomie des 21. Jahrhunderts! Entwickle Ideen für Unternehmen, Services und Produkte, die der Gesellschaft, dem Mensch und der Umwelt gerecht werden. Habe keine Angst, es geht nicht um Zahlen, sondern um das, was Du am besten kannst: Ideen haben! Auf geht´s!
Im Jahr 2012 beteiligten sich 11 Hochschulen, 16 Dozenten und 95 Studenten. Es wurden 50 Arbeiten eingesendet, wobei die besten beim ADC Kongress im Rahmen des ADC Festivals am 11. und 12. Mai in Frankfurt präsentiert wurden.